1. Die häufigsten Themen im Bewerbungsgespräch
Bestimmte Fragen tauchen in fast jedem Bewerbungsgespräch auf. Es hilft, sich darauf vorzubereiten und deine Antworten im Kopf schon einmal zu strukturieren:
- Wechselmotivation: Warum möchtest du die Kanzlei oder dein aktuelles Unternehmen verlassen? Bleibe positiv und fokussiere dich auf deine Ziele.
- Gehaltsvorstellungen: Oft ein gutes Zeichen, wenn dieses Thema angesprochen wird – das zeigt Interesse an einer Zusammenarbeit. Sei auf eine realistische Zahl vorbereitet.
- Berufliche Expertise: Deine Gesprächspartner werden dich nach konkreten Erfahrungen und Fachkenntnissen fragen. Bringe Beispiele, die deine Stärken für die Position unterstreichen.
- Jobbesprechung: Es geht nicht nur um deine Qualifikation, sondern auch darum, ob du ins Team passt. Unternehmenskultur, Arbeitsweise und Erwartungen an dich werden thematisiert.
- Fragerunde: Am Ende hast du die Gelegenheit, eigene Fragen zu stellen – eine gute Chance, echtes Interesse zu zeigen!
2. Wer sind deine Gesprächspartner? Recherche lohnt sich!
Viele Bewerber recherchieren vor dem Gespräch intensiv über die Kanzlei – aber noch wichtiger ist, wer dir gegenübersitzen wird. Schließlich informiert sich die Kanzlei ja auch über dich!
- Nutze Google & die Kanzlei-Website: Sieh dir die Profile der Gesprächspartner an. Welche Fachbereiche decken sie ab? Gibt es Veröffentlichungen oder Vorträge von ihnen?
- Frage deinen Personalberater: Falls du über eine Personalvermittlung eingeladen wurdest, lohnt sich eine Nachfrage. Er kennt oft Details über die Gesprächspartner, die dir helfen können.
- Kanzlei-Know-how reicht oberflächlich: Du musst keine internen Kennzahlen oder jedes Rechtsgebiet auswendig lernen. Ein kurzer Blick auf die Spezialisierungen, Mandantenstruktur und aktuelle Entwicklungen reicht aus.
3. Deine Selbstpräsentation – so punktest du direkt
Die typische Einstiegsfrage: „Erzählen Sie etwas über sich.“ Klingt simpel, aber hier kannst du viel falsch machen.
Tipp: Bereite eine strukturierte, authentische Selbstpräsentation vor.
- Stelle dich und deinen Werdegang in wenigen Minuten vor.
- Schaffe einen roten Faden: Wie kam eine berufliche Station zur nächsten? Welche Entwicklung zeigt dein Werdegang?
- Beziehe dich auf die Position: Was macht dich besonders geeignet für diesen Job?
Wichtiger Zusatz: Sei darauf vorbereitet, dass Rückfragen kommen. Beispielsweise zu Lücken im Lebenslauf oder zu Jobwechseln – antworte ehrlich, aber diplomatisch.
4. Gehalt & Verfügbarkeit: Sei vorbereitet
Das Thema Gehalt und Einstiegstermin kann unangenehm sein, wenn du keine klare Vorstellung hast.
- Gehaltsvorstellung: Informiere dich vorab über marktübliche Gehälter. Nicht immer sind die Gehaltsangaben auf diversen Portalen zutreffend. Frage deshalb unbedingt auch Branchenkollegen und deinen Personalberater.
- Verfügbarkeit: Sei dir bewusst, wann du frühestens starten kannst – Kündigungsfrist, eventuelle Urlaubstage oder Umzug sollten eingeplant sein.
Falls du unsicher bist, wie du über Gehalt verhandeln sollst: Bleibe selbstbewusst, aber flexibel.
5. Antworten auf häufige Fragen üben
Bestimmte Fragen kommen in fast jedem Bewerbungsgespräch vor. Bereite dich besonders auf diese vor:
- Erzähl mir etwas über dich. Kurze, strukturierte Vorstellung deines Werdegangs und deiner Motivation.
- Warum interessierst du dich für diese Position? Zeig, dass du dich mit der Kanzlei und der Rolle beschäftigt hast.
- Was sind deine Stärken und Schwächen? Wähle relevante Stärken und beschreibe Schwächen so, dass du daran arbeitest.
- Wo siehst du dich in fünf Jahren? Zeig, dass du klare Karriereziele hast, die zur Kanzlei passen.
- Warum hast du deinen letzten Job verlassen? Bleib diplomatisch und fokussiere dich auf deine Entwicklung.
- Kannst du ein Beispiel für eine Herausforderung nennen, die du gemeistert hast? Nutze die STAR-Methode (Situation, Task, Action, Result) für eine klare Antwort.
6. Eigene Fragen stellen – Interesse zeigen
Kluge Fragen runden das Gespräch ab und zeigen, dass du dir Gedanken gemacht hast.
Allgemeine und pragmatische Fragen:
- „Wie sind die Arbeitszeiten?“ (Das wird meist von selbst thematisiert.)
- „Gibt es Homeoffice?“ (Häufig steht das schon in der Stellenanzeige.)
Inhaltliche und fachliche Fragen:
- Prozesse & Arbeitsweise: „Wie läuft die Mandatsvergabe im Team ab?“
- Weiterbildungsmöglichkeiten: „Welche Entwicklungsperspektiven gibt es in der Kanzlei?“
- Erwartungen an die Position: „Welche Eigenschaften sollte der ideale Kandidat für diese Rolle mitbringen?“
7. Pünktlichkeit & Anreise: Plane deine Ankunft
Unpünktlichkeit macht sofort einen schlechten Eindruck.
Tipp:
- Prüfe vorher die Anreisemöglichkeiten (Bahnstrecken, Parkplätze, Staus).
- Sei 5–10 Minuten vorher da.
- Falls du zu spät kommst (z. B. wegen Zugausfällen), rufe rechtzeitig an und informiere die Kanzlei.
8. Nervosität in den Griff bekommen
Ein Bewerbungsgespräch ist keine Prüfung – denke daran, dass auch die Kanzlei sich um dich „bewirbt“!
- Erkenne dein eigenes Gewicht: Du wurdest eingeladen, weil sie dich interessant finden.
- Nutze Atemtechniken oder positive Selbstgespräche: Stelle dir das Gespräch als fachlichen Austausch auf Augenhöhe vor.
- Sitze aufrecht, mache Pausen beim Sprechen: Das signalisiert Selbstsicherheit.
Fazit
Ein Bewerbungsgespräch ist deine Chance, dich nicht nur als kompetenter Bewerber zu präsentieren, sondern auch herauszufinden, ob die Kanzlei wirklich zu dir passt. Mit einer guten Vorbereitung, durchdachten Antworten und einem souveränen Auftreten sicherst du dir den bestmöglichen Eindruck – und vielleicht schon bald deine nächste Position!