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Großkanzlei vs. Boutique – was passt am besten?
Welche Kanzlei wirklich zu dir passt
Info
  1. Wie unterscheiden sich Großkanzleien und Boutiquen?
  2. Gehalt, Arbeitszeiten und Karrierechancen im Vergleich
  3. Arbeitsklima und Teamkultur – wo arbeitet es sich angenehmer?
  4. Welche Kanzlei passt zu deinen Karrierezielen?
  5. Fazit: So triffst du die richtige Wahl

 

Als Rechtsanwaltsfachangestellte hast du viele Möglichkeiten, deine Karriere zu gestalten. Eine der wichtigsten Entscheidungen ist die Wahl der richtigen Kanzlei. Während Großkanzleien mit einem hohen Gehalt, internationalen Mandanten und klaren Strukturen überzeugen, bieten Boutique-Kanzleien oft eine familiäre Atmosphäre, vielseitigere Aufgaben und flexiblere Arbeitszeiten. Doch welche Arbeitsumgebung passt wirklich zu dir?

In diesem Artikel erfährst du die größten Unterschiede zwischen Großkanzleien und Boutiquen, welche Vor- und Nachteile jede Kanzleiart bietet und wie du die beste Entscheidung für deine berufliche Zukunft triffst.

 

1. Wie unterscheiden sich Großkanzleien und Boutiquen?

Der größte Unterschied zwischen einer Großkanzlei und einer Boutique-Kanzlei liegt in der Struktur und Organisation. Großkanzleien sind oft international tätig und beschäftigen Hunderte von Anwälten und ReFas. Sie haben klare Hierarchien, festgelegte Arbeitsabläufe und spezialisierte Teams für verschiedene Rechtsgebiete.

Boutique-Kanzleien hingegen sind meist kleiner und fokussierter. Sie konzentrieren sich oft auf ein bestimmtes Rechtsgebiet wie Steuerrecht, IT-Recht oder Insolvenzrecht und arbeiten enger mit ihren Mandanten zusammen. Da die Teams kleiner sind, übernimmst du als ReFa oft vielseitigere Aufgaben und hast mehr direkten Kontakt mit Anwälten und Mandanten.

Ein weiterer wichtiger Unterschied liegt in den Mandaten. Während Großkanzleien häufig für internationale Unternehmen oder Banken arbeiten, haben Boutiquen oft mittelständische Firmen oder Privatpersonen als Mandanten. Das beeinflusst auch deine tägliche Arbeit – in der Großkanzlei bearbeitest du oft spezialisierte Teilaufgaben, während du in der Boutique-Kanzlei häufiger das ganze Verfahren begleitest.

2. Gehalt, Arbeitszeiten und Karrierechancen im Vergleich

Ein entscheidender Faktor für viele ReFas ist das Gehalt. Großkanzleien zahlen in der Regel überdurchschnittlich gut. Das Einstiegsgehalt liegt oft zwischen 3.000 und 4.500 Euro brutto, abhängig von Berufserfahrung und Standort. Hinzu kommen Boni, betriebliche Altersvorsorge oder Zuschüsse für Weiterbildungen.

Boutiquen zahlen im Vergleich oft weniger – hier liegt das Durchschnittsgehalt meist zwischen 2.400 und 3.200 Euro brutto. Dafür bieten sie oft eine bessere Work-Life-Balance, weniger Überstunden und flexiblere Arbeitszeiten.

Die Karrierechancen sind ebenfalls unterschiedlich. In Großkanzleien gibt es klare Aufstiegsmöglichkeiten, etwa zur Teamleitung oder Kanzleimanagerin. Allerdings ist die Konkurrenz groß, und es gibt feste Strukturen, die nicht so schnell durchbrochen werden können. In einer Boutique-Kanzlei kannst du schneller Verantwortung übernehmen, aber die Aufstiegsmöglichkeiten sind begrenzter, da es weniger Hierarchieebenen gibt.

3. Arbeitsklima und Teamkultur – wo arbeitet es sich angenehmer?

Das Arbeitsklima ist in einer Boutique-Kanzlei oft persönlicher. Da das Team kleiner ist, hast du direkten Kontakt mit den Anwälten und Mandanten und übernimmst eine größere Bandbreite an Aufgaben. Du bist nicht nur für die Aktenverwaltung zuständig, sondern auch in Verhandlungen oder Mandantengespräche eingebunden.

In einer Großkanzlei sind die Strukturen dagegen oft professioneller, aber auch distanzierter. Hier bist du meist Teil eines größeren Teams, das sich auf bestimmte Aufgaben spezialisiert. Das bedeutet zwar weniger Abwechslung, aber auch eine klarere Arbeitsstruktur und oft bessere Weiterbildungsmöglichkeiten.

Ein Nachteil in Großkanzleien kann der hohe Arbeitsdruck sein. Die Mandanten erwarten schnelle und präzise Arbeit, was oft zu Überstunden führt. In Boutiquen ist die Arbeitsbelastung meist ausgeglichener, aber das hängt stark von der jeweiligen Kanzlei ab.

4. Welche Kanzlei passt zu deinen Karrierezielen?

Die Wahl zwischen Großkanzlei und Boutique hängt stark davon ab, was dir beruflich wichtig ist.

  • Eine Großkanzlei ist die richtige Wahl für dich, wenn…
    …du ein hohes Gehalt, klare Strukturen und internationale Mandate suchst. Besonders wenn du langfristig in einer großen Organisation aufsteigen möchtest oder dich auf bestimmte Rechtsgebiete spezialisieren willst, bietet eine Großkanzlei die besten Möglichkeiten.
  • Eine Boutique-Kanzlei passt besser zu dir, wenn…
    …du eine abwechslungsreiche Tätigkeit, ein familiäres Arbeitsklima und flexible Arbeitszeiten bevorzugst. Besonders wenn du gerne eigenverantwortlich arbeitest und direkten Mandantenkontakt suchst, kann eine kleine Kanzlei die bessere Wahl sein.

Wenn du dir noch unsicher bist, kann es sinnvoll sein, in beiden Kanzleitypen Praktika oder Probezeiten zu absolvieren. So kannst du herausfinden, welches Arbeitsumfeld am besten zu dir passt.

5. Fazit: So triffst du die richtige Wahl

Sowohl Großkanzleien als auch Boutique-Kanzleien bieten spannende Karrieremöglichkeiten für ReFas – die Entscheidung hängt vor allem von deinen persönlichen Prioritäten ab. Wer ein hohes Gehalt, klare Strukturen und internationale Mandate sucht, ist in einer Großkanzlei gut aufgehoben. Wer dagegen eine familiäre Atmosphäre, vielseitige Aufgaben und flexiblere Arbeitszeiten bevorzugt, sollte eine Boutique-Kanzlei in Betracht ziehen.

Bevor du dich entscheidest, lohnt es sich, deine eigenen beruflichen Ziele zu hinterfragen. Wo möchtest du in fünf Jahren stehen? Welche Arbeitsweise passt zu dir? Wenn du dir diese Fragen ehrlich beantwortest, findest du schnell heraus, welches Arbeitsumfeld am besten zu dir passt.